Der Hauptausschuss des Deutschen Bundesjugendrings hat am 31. Januar 2024 die Position "Klassismus entgegenwirken – Teilhabe aller jungen Menschen stärken!" beschlossen und folgte damit der Empfehlung der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF). Dr. Karsten Gäbler, Vorsitzender des Fachausschusses Jugendpolitik & Integration der DJF, hatte die Position in den Hauptausschuss eingebracht.
In dieser Position wird betont, dass sich Jugendverbände und Jugendringe für die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Allerdings sieht die Lebensrealität vieler Kinder und Jugendlicher anders aus: Durch einen massiven Anstieg der Kinder- und Jugendarmut in Deutschland und eine zunehmend ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen werden die Teilhabechancen vieler junger Menschen erheblich eingeschränkt. Wer in Armut lebt, hat nicht nur weniger Geld zur Verfügung, sondern wird benachteiligt – im Bildungs- und Gesundheitssystem ebenso wie bei Arbeits- und Wohnungssuche. Zudem stehen oft weniger Ressourcen zur Mitbestimmung zur Verfügung. Diese Form der strukturellen Herabwürdigung, die nicht auf individuelles Verschulden zurückzuführen ist, heißt Klassismus.
In der gemeinsamen Position fordern Jugendverbände und Jugendringe, dass Klassismus und seine Ursachen benannt sowie Armut und armutserzeugende Strukturen entschieden bekämpft werden müssen. Dies kann unter anderem erreicht werden durch eine wirksame Ausgestaltung der Kindergrundsicherung, nachhaltige Maßnahmen zur Bekämpfung der Vererbung des sozialen Status, klassismuskritische Bildungsangebote und die Stärkung der Teilhabe armer Kinder und Jugendlicher durch eine dauerhafte auskömmliche Förderung der Jugendverbandsarbeit.
Der Deutsche Bundesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Landesjugendringe in Deutschland. Rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche sind in den Jugendverbänden und -ringen zusammengeschlossen und engagiert.