Selbstdarstellung
Wir sind die Deutsche Jugendfeuerwehr!
Die Deutsche Jugendfeuerwehr ist die lebendige Gemeinschaft der deutschen Jugendfeuerwehren und Kindergruppen in der Feuerwehr innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Mit mehr als 356.000 Mitgliedern (Stand: 31.12.2023) und mehr als 103.000 engagierten Jugendwartinnen und -warten, Betreuenden und Helfenden gehören wir zu den führenden Organisationen verbandlicher Jugendarbeit.
Bundesweit zählt die Deutsche Jugendfeuerwehr mehr als 18.300 Jugendfeuerwehren und über 5.900 Kindergruppen. Sie basieren auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und arbeiten auf der Grundlage einer eigenen Jugendordnung weitgehend eigenständig. Die Jugendfeuerwehren spielen eine essenzielle Rolle, um die Freiwilligkeit innerhalb der Feuerwehren zu stärken und das gesellschaftliche Leben aktiv mitzugestalten. Darüber hinaus bieten sie eine sinnvolle und zuverlässige Freizeitbeschäftigung, die nicht nur Spaß verspricht, sondern auch eine solide Grundlage für persönliches Engagement und Verantwortung schafft.
Deshalb Jugendfeuerwehr!
Die Feuerwehr genießt ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Menschen vertrauen auf sie, weil sie in Notlagen schnell und professionell Hilfe leistet. Sie steht für den Schutz von Menschen, Tieren und Sachwerten, für selbstlosen Einsatz im Dienst der Gemeinschaft und für die Förderung von sozialem sowie kulturellem Leben vor Ort. Feuerwehrmitglieder sind in vielen Gemeinden unverzichtbare Stützen des bürgerschaftlichen Engagements.
In den Jugendfeuerwehren werden Kinder und Jugendliche dafür begeistert, anderen zu helfen, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen. Dabei lernen sie von klein auf, sich in Gefahrensituationen richtig zu verhalten. Die Vermittlung von Feuerwehrwissen und die Förderung eines solidarischen Miteinanders stehen im Zentrum der Arbeit in Jugendfeuerwehren.
Durch die ständige Auseinandersetzung mit Eigenverantwortung und Mitbestimmung werden Jugendfeuerwehren zu Impulsgebern für die gesamte Zivilgesellschaft. Sie wirken aktiv an der gesellschaftlichen Willensbildung und Entscheidungsfindung mit.
Wie ist eine Jugendfeuerwehr aufgebaut?
Jugendfeuerwehren sind die Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehr. Die erste Jugendfeuerwehr Deutschlands wurde 1882 in Oevenum auf Föhr gegründet.
Feuerwehren und ihre Jugendarbeit sind Aufgabe der Gebietskörperschaften. Die Feuerwehr ist somit keine selbstständige Organisation, sondern Teil einer Stadt oder Kommune. Die Jugendfeuerwehr unterliegt der Verantwortung der Feuerwehrleitung und bedarf zur offiziellen Gründung der Zustimmung und des Beschlusses der Gebietskörperschaft. Fördervereine der Feuerwehren bieten eine unterstützende Hand, um die Jugendfeuerwehr in ihrer Mission zu stärken.
Das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr liegt in der Regel zwischen 8 und 10 Jahren. Bis zum 16. oder 18. Lebensjahr sind die Mitglieder Teil der Jugendfeuerwehr, bevor sie idealerweise in die Einsatzabteilung der Feuerwehr wechseln. Die Altersgrenzen variieren je nach Bundesland. Eine Übersicht des Deutschen Feuerwehrverbandes gibt Auskunft über die Altersgrenzen bei der Feuerwehr.
Immer mehr Kinder wollen in die Feuerwehr und so haben sich Kindergruppen in der Feuerwehr bundesweit etabliert. Sie helfen, den Nachwuchs in den Jugendfeuerwehren und Feuerwehren auch in der Zukunft abzusichern. Kinder beginnen oft im Alter von 6 Jahren, ihre Freizeit zu gestalten, daher liegt das Eintrittsalter in Kindergruppen zwischen 6 und 8 Jahren. Feuerwehren und Jugendfeuerwehren bieten ihnen frühzeitig die Möglichkeit, sich spielerisch zu entfalten. Die Zugehörigkeit der Kindergruppen variiert je nach Bundesland – sie gehören entweder zur Jugendfeuerwehr oder zur Feuerwehr.
Mitglied der Jugendfeuerwehr können Kinder und Jugendliche werden, wenn die schriftliche Zustimmung der Eltern bzw. der Erziehungsberechtigten vorliegt. Der schriftliche Aufnahmeantrag wird an die Jugendfeuerwehr gerichtet. Über die Aufnahme entscheidet in der Regel der Jugendfeuerwehrausschuss im Einvernehmen mit der Leitung der Feuerwehr.
Wir leisten Jugendarbeit!
Die Deutsche Jugendfeuerwehr arbeitet auf Grundlage des Sozialgesetzbuches VIII und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Die Jugendfeuerwehren praktizieren neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch gleichwertig freie, allgemeine Jugendarbeit im Sinne des § 12 Sozialgesetzbuch VIII und verstehen sich neben der Familie und der Schule als ein weiteres wichtiges Erziehungsfeld.
In der Jugendfeuerwehr-Arbeit geht es darum, dass junge Menschen ihre Freizeit selbst gestalten und sich nach demokratischen Prinzipien eigenständig organisieren. Die jungen Mitglieder werden hier ermutigt, sich ehrenamtlich zu engagieren und für andere Kinder und Jugendliche Angebote zu schaffen. Die engagierte Arbeit der Jugendfeuerwehrwartinnen und -warte, Jugendgruppenleitenden und Betreuenden ist dabei entscheidend. Sie leben Ehrenamtlichkeit vor, ermöglichen den Erwerb von Schlüsselkompetenzen und gestalten aktiv die Entwicklung der jungen Mitglieder mit.
Aktiv in der Jugendfeuerwehr zu sein, bedeutet nicht nur, Fähigkeiten für die Hilfe in Notsituationen zu erwerben, sondern auch Verantwortung zu übernehmen. Die Jugendfeuerwehrwartinnen und -warte, Jugendgruppenleitenden und Betreuenden sind nicht nur Unterstützer, sondern auch Vorbilder. Sie begleiten die Kinder und Jugendlichen in prägenden Lebensphasen, passen sich ständig den sich ändernden Lebenswelten an und fördern sowohl die Gruppe als auch individuelle Talente. Das Bildungsprogramm der Deutschen Jugendfeuerwehr bietet dabei den Rahmen und die Orientierung für die pädagogische Arbeit.
Werte, die begeistern!
Die Deutsche Jugendfeuerwehr setzt sich nicht nur für die Sicherung des Feuerwehrnachwuchses ein – sie formt und lebt auch Werte, die unsere Mitglieder täglich prägen. Unsere Überzeugungen werden nicht nur von den Jugendlichen, sondern auch von den engagierten Jugendwartinnen und -warten und anderen Führungspersonen demokratisch in der Jugendfeuerwehr umgesetzt.
- Spaß: In der Jugendfeuerwehr ist Spaß essenziell! Hier geht es nicht nur um ein Hobby, sondern um die Bereitschaft, sich freiwillig für gesellschaftliches Engagement einzusetzen. Die Arbeit ist mehr als feuerwehrtechnische Ausbildung – es geht um Teamarbeit und den Aufbau von Nachwuchskräften.
- Kameradschaft: Gegenseitiger Respekt und faires Handeln prägen unsere Gemeinschaft. "Einer für alle – Alle für einen" steht für den Zusammenhalt und das Vertrauen, das in den Feuerwehren im Einsatz eine entscheidende Rolle spielt.
- Individuelle Vielfalt heißt: Wir sind offen für vieles, aber nicht für alles. Die Individualität unserer Mitglieder zeichnet unsere Vielfalt in der Gemeinschaft aus und fördert Toleranz.
- Hilfsbereitschaft: Kinder und Jugendliche lernen bereits frühzeitig, Schwierigkeiten anderer zu erkennen, auf Menschen zuzugehen und sie zu unterstützen.
- Mitbestimmung: In Jugendgruppen erhalten Kinder und Jugendliche Freiräume zur Mitgestaltung und übernehmen Verantwortung. Ihre Meinungen zählen in allen wichtigen Entscheidungsprozessen.
- Ehrenamtliches Engagement: Die Jugendfeuerwehr lebt von ehrenamtlichem Einsatz. Unsere engagierten Jugendfeuerwehrwartinnen und -warte, Jugendgruppenleitenden und Betreuenden begeistern Kinder und Jugendliche für dieses Engagement.
- Verlässlichkeit: Wie die Feuerwehr im Einsatz, so ist die Jugendfeuerwehr da, wenn sie gebraucht wird. Eltern vertrauen darauf, dass ihre Kinder in guten Händen sind.
- Wertschätzung ist ein wesentlicher Bestandteil für die geleistete Arbeit in der Jugendfeuerwehr. Sie ist spürbar über die Anerkennung in der Gesellschaft und wird genauso in der Jugendfeuerwehr gelebt.
Deutsche Jugendfeuerwehr: gut vernetzt
Gegründet am 31. Oktober 1964 in Berlin, spricht die Deutsche Jugendfeuerwehr verschiedene Zielgruppen und Bereiche aktiv an: die Landesjugendfeuerwehren und ihre Untergliederungen, ehrenamtlich Engagierte, Kinder und Jugendliche, kommunale Gebietskörperschaften sowie Politik, Gesellschaft, Eltern und Interessierte.
Die Deutsche Jugendfeuerwehr ist Mitglied im Deutschen Bundesjugendring (DBJR), wodurch wir vernetzt sind und aktiv an der Meinungsbildung mitwirken. Wir vertreten die Interessen der Jugendfeuerwehren und Engagierten sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich im Rahmen von Sitzungen und Versammlungen.
Durch unsere Mitgliedschaft in der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention (NC) setzt sich die Deutsche Jugendfeuerwehr sichtbar und aktiv für Kinderrechte ein. In Kooperation mit renommierten Organisationen wie dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Deutschen Kinderhilfswerk arbeiten wir an der Prävention von Kindeswohlgefährdung.
Die Deutsche Jugendfeuerwehr engagiert sich zudem in der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände der Hilfsorganisationen (H7), wo wir mit anderen Organisationen wie der Arbeiter-Samariter-Jugend und der THW-Jugend zusammenarbeiten. Gemeinsam entwickeln wir Bildungsangebote und verabschieden jugendpolitische Positionierungen.
International sind wir über den Deutschen Feuerwehrverband im CTIF, dem internationalen Feuerwehrverband, vertreten. Unsere Mitgliedschaft ermöglicht Austausch und Kooperation auf internationaler Ebene im Bereich der Jugendarbeit. Die Deutsche Jugendfeuerwehr stellt gegenwärtig den Vorsitzenden der internationalen Jugendleiterkommission.
Weitere Mitgliedschaften in Organisationen wie dem Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA), dem Netzwerk interkultureller Jugendverbandsarbeit und -forschung (NiJaf) und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (über den DFV) unterstreichen unser breites Engagement und unsere Vernetzung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Die Menschen dahinter
Die Geschäfte der Deutsche Jugendfeuerwehr werden von der Bundesjugendleitung ehrenamtlich geleitet, während die Geschäfte im Berliner Bundesjugendbüro hauptamtlich umgesetzt werden. Folgende Organe sind für unsere Arbeit zentral:
- Delegiertenversammlung: Als höchstes Beschlussorgan setzt sich die Delegiertenversammlung aus Mitgliedern des Deutschen Jugendfeuerwehrausschusses und Vertreterinnen und Vertretern der Länder zusammen. Jährlich werden wichtige Entscheidungen getroffen, darunter die Wahl der Bundesjugendleitung, der Vorsitzenden der Fachausschüsse sowie des Chefredakteurs/der Chefredakteurin der Verbandszeitschrift LAUFFEUER.
- Deutscher Jugendfeuerwehrausschuss: Bestehend aus der Bundesjugendleitung, den Landesjugendfeuerwehrwartinnen und -warten der 16 Bundesländer, den Sprecherinnen und Sprechern des Bundesjugendforums, den Vorsitzenden der Fachausschüsse und dem/der LAUFFEUER-Chefredakteur/-in, setzt dieser Ausschuss die Beschlüsse der Delegiertenversammlung um und berät die strategische Ausrichtung unserer Arbeit. Regelmäßige Treffen sorgen für einen kontinuierlichen Austausch.
- Bundesjugendleitung: Bestehend aus dem/der Bundesjugendleiter/-in und drei Stellvertretenden, repräsentiert die Bundesjugendleitung die Deutsche Jugendfeuerwehr nach innen und außen. Im Deutschen Feuerwehrverband ist die Bundesjugendleitung im Präsidium und Präsidialrat vertreten.
- Facharbeit: Die Facharbeit findet in den Fachausschüssen Bildung, Jugendpolitik & Integration, Kinder in der Feuerwehr und Wettbewerbe sowie im Bundesjugendforum und in der Redaktion der Verbandszeitschrift LAUFFEUER statt. Hier werden Leitlinien für die Bildung und Ausbildung von Jugendfeuerwehrwartinnen und -warten, Jugendgruppenleitenden und Betreuenden in den Kindergruppen und Jugendfeuerwehren entwickelt. Ehrenamtlich geleitet und durch hauptamtliche Mitarbeiter/-innen unterstützt, gestalten die Fachausschüsse Bildungsveranstaltungen und fördern die Qualität der Jugendarbeit. Mit einer Auflage von rund 10.500 Exemplaren ist das LAUFFEUER die offizielle Mitgliederzeitschrift der DJF. Ehrenamtliche Redakteurinnen und Redakteure, begleitet von einer hauptamtlichen Grafik-Designerin, setzen sich für elf Ausgaben pro Jahr ein.
- Bundesjugendbüro: Mit sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin sowie einer weiteren in Bonn ist das Bundesjugendbüro das Herz der Organisation. Hier laufen Veranstaltungsvorbereitungen, Mitgliedsangelegenheiten, fachliche Hilfen, Öffentlichkeitsarbeit und internationale Jugendarbeit zusammen.
Lebendige Themen und Aktivitäten der Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr ist ein Ort, wo sich junge Menschen ausprobieren und spielerisch die Welt der Feuerwehr erkunden. Wettbewerbe sind dabei das Herzstück, in denen zielgerichtetes Handeln und verlässliches Agieren im Team im Mittelpunkt stehen. Hier geht es nicht nur um sportliche Leistungen, sondern vor allem um die Zusammenarbeit in der Gruppe, das Zusammenspiel unterschiedlicher Talente und somit die Möglichkeit, jedes Mitglied teilhaben zu lassen. Neben Wettbewerben gibt es auch Leistungsnachweise, die den Lernerfolg der Jugendfeuerwehr-Mitglieder unter Beweis stellen.
Der Brand- und Katastrophenschutz wird in Deutschland zu großen Teilen von Ehrenamtlichen geleistet. Nicht nur die Freiwilligen Feuerwehren, sondern die gesamte Gesellschaft ist daher auf Menschen angewiesen, die sich entsprechend feuerwehrtechnisch und -taktisch bilden. In den Jugendgruppen werden junge Menschen an das anspruchsvolle und vielfältige Tätigkeitsfeld in der Feuerwehr herangeführt, sie erleben hautnah, wie Menschenrettung, Brandbekämpfung oder vorbeugender Brandschutz ablaufen. Die Kinder und Jugendlichen eignen sich nicht nur theoretisches Wissen an, sondern setzen dies auch in praktischen Übungen unter Anleitung um.
Umweltschutz ist nicht nur ein Thema für Erwachsene. In den Jugendgruppen lernen Kinder und Jugendliche, wie die Feuerwehr Umweltgefahren erkennt und bekämpft. Aktiv beteiligen sie sich an Umweltschutzaktionen, setzen sich für den Erhalt der Natur ein und diskutieren aktuelle Themen wie den Klimawandel im Kontext der Feuerwehrarbeit.
Feuerwehrarbeit braucht Vielfalt. Deshalb setzen wir uns aktiv für die Stärkung von Jugendgruppen und den Abbau von Benachteiligungen ein. Gleichberechtigte Teilhabe, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, sozialem Status, Herkunft oder Religion, ist dabei das Ziel. Initiativen wie die Integrationskampagne "Unsere Welt ist bunt" fördern eine diversitätssensible Jugendarbeit.
Jugendfeuerwehr bedeutet auch Gemeinschaft außerhalb der Familie. Zeltlager und Freizeiten sind feste Bestandteile, bei denen Teamgeist, Zusammenhalt und Verantwortung erlebt werden. Ob in traditionellen Zeltlagern oder auf Wochenendausflügen – hier entstehen Freundschaften und unvergessliche Erfahrungen.
Die Sicherheit und das Wohl der Kinder und Jugendlichen stehen an erster Stelle. Die Deutsche Jugendfeuerwehr setzt sich in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden aktiv für klare Handlungskonzepte und eine wachsame, professionelle Kommunikation im Falle von Kindeswohlgefährdung ein.
Ein Highlight in der Jugendfeuerwehr sind die internationalen Austausche. Wir fördern den Dialog und die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen weltweit. Spezielle Fördermöglichkeiten für Austausche mit Partnern aus verschiedenen Ländern bieten den Jugendfeuerwehren finanzielle Unterstützung und die Möglichkeit, über die Landesgrenzen hinweg zu lernen und zu wachsen.
Stand: 01.06.2024